Wider das Vergessen und gegen Rassismus e. V. Marpingen

Verein:            Wider das Vergessen und gegen Rassismus e.V. Marpingen

Webseite:       www.widerdasvergessen.de

 

 

holocaust promosaik

 

 

Wirkungsbereich:

Der Verein wurde im September 2000 gegründet und richtet sich an alle Menschen aus Marpingen (Saarland), deren Umgebung und darüber hinaus.

 

Der Verein setzt sich dafür ein, dass die Verbrechen, die während der nationalsozialistischen Herrschaft in deutschem Namen begangen wurden, nicht in Vergessenheit geraten, nicht verschwiegen, verharmlost oder gar geleugnet werden und will in der heutigen Zeit gegen jegliche Art von Faschismus und Rassismus vorgehen. Sie möchten mit dazu beitragen, dafür zu sorgen, dass die Menschenrechte für alle Menschen und überall gelten und dass Rassismus und Antisemitismus überall geächtet werden. Denn Menschenwürde und Gleichberechtigung aller Menschen sind im deutschen Grundgesetz fest verankert.

 

 

Ziel:

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, an die Verbrechen der nationalsozialistischen Herrschaft zu erinnern und betreibt hierzu auch Forschung und Nachforschungen, insbesondere in Marpingen und deren Umgebung, um die damaligen Geschehnisse aufzuarbeiten. Hierbei geht es vor allem darum, herauszufinden, was zur damaligen Zeit in den kleineren Orten passiert ist. Es soll ergründet werden, warum die Menschen, die nicht unter Druck standen oder bedroht wurden, sich freiwillig dem Nationalsozialismus hingaben. Gleichzeitig sollen aber auch gerade die, die sich dem 3. Reich mutig entgegengestellt haben, durch den Verein geehrt werden.

 

Alois Kunz aus Marpingen war ein Widerstandskämpfer, der sich gegen den Nationalsozialismus zur Wehr setzte. Alois Kunz wurde am 8. April 1892 als drittes von fünf Kindern geboren. 1933 versuchte er zusammen mit der Status quo-Bewegung den Anschluss des Saargebietes an Hitler-Deutschland zu verhindern. Durch seine Protestaktionen wurden die Nazis schnell auf ihn aufmerksam und brandmarkten ihn als Gegner des Nationalsozialismus. Sein Widerstand gegen das Regime kostete ihm 1937 schließlich sogar seinen Arbeitsplatz in der Grube Maybach. 1939 wurde er schließlich von der Gestapo verhaftet und ins KZ Sachsenhausen  eingeliefert. Dort blieb er bis zu seiner Überstellung in das Vernichtungslager nach Auschwitz am 26.08.1942. Aus einer Mitteilung vom 28.20.1942 an seine Frau geht seine Ermordung hervor. Die offiziellen Akten sprechen von Krankheit und einem Herzklappenfehler, was zu der damaligen Zeit aber auf abertausende Sterbeurkunden geschrieben wurde, sofern überhaupt welche ausgefüllt worden sind. Am 17.11.1996 wurde für Kunz eine Gedenktafel durch die Gemeinde am Eingang des Friedhofes angebracht. Seit 1997 wird ihm jedes Jahr am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz 1945, durch eine Kranzniederlegung  gedacht.

 

Der Verein Wider das Vergessen und gegen Rassismus e.V. Marpingen hat es sich fest in seiner Satzung verschrieben, dass diese jährliche Ehrung zu den Vereinszielen gehört.

 

Neben Alois Kunz gab es noch unzählige Menschen und Schicksale, die den Nazis zum Opfer fielen. Der Verein möchte Sorge dafür tragen, dass diese Menschen nicht vergessen werden und möchte hierbei auch gleichzeitig ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rassendiskriminierung setzen. Der in der heutigen Zeit immer noch  auftretende Rassismus muss in Hinblick auf der Gräueltaten der Vergangenheit mit allen Mitteln bekämpft werden, damit die mutigen Männer und Frauen, die in der Vergangenheit bei ihrem Kampf für Gleichheit und Gerechtigkeit nicht umsonst ihr Leben geopfert haben.

 

Damit die Namen der Opfer nicht in Vergessenheit geraten, hat sich der Verein in Zusammenarbeit mit dem Landkreis St. Wendel, etwas sehr Schönes einfallen lassen. Man hat „Stolpersteine“ mit den Namen von ermordeten jüdischen Bürgern in Gehwege eingelassen: 2011 insgesamt 11 Stück und 2012 weitere 9. Durch die Verlegung und dadurch, dass Passanten geistig über diese Steine stolpern, wird die Erinnerung an diese ermordeten Menschen und ihr Schicksal wachgehalten.

 

 

Unterstützungsmöglichkeiten:

 

Der Verein ist für Spenden, besonders in Hinblick auf die „Stolpersteine“, sehr dankbar. Die Spenden werden aber auch für den Kampf gegen den Rassismus verwendet oder dafür, dass nachgeforscht werden kann, was mit Menschen, deren Schicksal von damals immer noch nicht ganz aufgeklärt ist, weiter betrieben werden kann.

 

Die Redaktion von ProMosaik

 

 

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