Vor Erdogan-Auftritt Köln bereitet sich auf große Gegen-demonstration vor

 

Liebe Leserinnen und Leser,

anbei ein interessanter Artikel über ein heißes Thema dieser Tage kurz vor dem Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan in Köln…. In FAZ vom 21.05.2014

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http://faz.met.vgwort.de/na/fae038f195f54451b9ed2aad39533a8aVor Erdogan-Auftritt Köln bereitet sich auf große Gegen-demonstration vor

Köln rüstet sich für die umstrittene Rede des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan am Samstag. Die Polizei rechnet mit Zehntausenden Demonstranten aus ganz Europa.

von Reiner Burger, Köln

Quelle des Bildes: BERGMANN, Wonge

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bei seinem Auftritt in der Kölner Arena im Februar 2008

Wenn Recep Tayyip Erdogan am Samstag zu seinem umstrittenen Rede-Auftritt nach Köln kommt, werden ihn in und um die Lanxess-Arena nicht nur mehr als 20.000 Anhänger bejubeln, womöglich noch mehr Menschen wollen auf der anderen Kölner Rheinseite gegen den türkischen Ministerpräsidenten und seine Politik demonstrieren.

Allein die Alevitische Gemeinde Deutschlands rechnet nach Angaben ihres Sprechers Yilmaz Kahraman mit mehr als 30.000 Teilnehmern aus Deutschland, Holland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. „Wir sind eine friedliche Religionsgemeinschaft, wir demonstrieren friedlich“, sagte Kahraman im Gespräch mit FAZ.NET. Derzeit kläre man die eigene Basis intensiv auf, schließlich seien Provokationen aus dem Erdogan-Lager nicht ausgeschlossen. „Unsere Botschaft lautet: Lasst Euch auf keinen Fall provozieren!“.

Bisher keine Hinweise auf Ausschreitungen

Weil ursprünglich nur rund 13.000 Gegendemonstranten erwartet worden waren, musste ein neuer Ort für die Abschlusskundgebung gesucht werden. Sie soll nun nicht in der Komödienstraße, sondern auf einer grünen Wiese am Aachener Weiher stattfinden. Nach Angaben der Kölner Polizei gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass es am Rande des Erdogan-Auftritts zu Ausschreitungen kommen könnte. „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder Großlagen zu meistern gehabt und bereiten uns auf diesen Einsatz schon seit Wochen vor“, sagte eine Polizeisprecherin FAZ.NET. Über die Zahl der am Samstag eingesetzten Polizisten wollte sie sich aus einsatztaktischen Gründen nicht konkret einlassen. „Es werden aber schon ein paar mehr sein.“

Zu Äußerungen des CSU-Innenpolitikers Stephan Mayer in der „Bild“-Zeitung wollte die Polizeisprecherin nicht Stellung nehmen. Mayer hatte den Erdogan-Auftritt in Köln als „unverantwortlich“ bezeichnet. „Polizisten und Teilnehmern drohen schwere Gefahren für Leib und Leben!“, hatte Mayer laut „Bild“ gesagt. Die Polizeisprecherin wies darauf hin, dass die Erdogan-Kundgebung und der Zug der Gegendemonstranten räumlich klar voneinander getrennt seien. „Diese Trennung erleichtert den Einsatz sehr.“

Keine Großbildschirme vor der Arena

Public Viewing wird es vor der Lanxess-Arena nicht geben. Die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD), die den Erdogan-Auftritt organisiert, hatte angeregt, vor der Arena Großbildschirme aufzustellen, um die dreistündige Veranstaltung auch nach draußen zu übertragen, weil in die Halle nur 15.000 Personen passen. Die UETD rechnet aber mit weit mehr Besuchern. „Ich habe der UETD aufgegeben, dass es kein Public Viewing geben wird, und die UETD hat dies akzeptiert“, sagte Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher der Zeitung „Express“. Das Gelände werde mit Schutzzäunen weiträumig abgesperrt. Nur Besucher mit Eintrittskarten würden auf das Gelände gelassen.

Für Public Viewing hätte die UETD ein Sicherheitskonzept vorlegen müssen. „Ein solches könnten wir in der Kürze der Zeit gar nicht prüfen, von daher ist auch von städtischer Seite ein Public Viewing ausgeschlossen“, sagte die Leiterin des Bauaufsichtsamts, Angela Thiemann, der Zeitung „Express“.

Bundesregierung hofft auf friedlichen Auftritt

Die Bundesregierung geht trotz der angekündigten Proteste davon aus, dass der Kölner Auftritt Erdogans friedlich verläuft. Regierungssprecher Steffen Seibert äußerte am Mittwoch in Berlin abermals die Hoffnung, „dass es in Köln ruhig und friedlich zugeht – sowohl im als auch außerhalb des Saales“. Gleichzeitig erneuerte er seinen Appell an Erdogan: „Wir gehen fest davon aus, dass er sich der Verantwortung und des sensiblen Zeitpunkts, zu dem das jetzt stattfindet, bewusst ist und entsprechend auftritt.“

 

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