Tor zum Leben – Lifegate Rehabilitation e.V.
Tor zum Leben – Lifegate Rehabilitation e.V.
Verein: Tor zum Leben – Lifegate Rehabilitation e.V.
Webseite: www.lifegate-reha.de
Wirkungsbereich:
In den 90er Jahren haben viele jungen Menschen aus Deutschland Lifegate freiwillig unterstützt. Manche haben sich – lediglich für ein Taschengeld – bis zu zwei Jahren bei Lifegate als Krankenpfleger, Physiotherapeuten, Erzieher, Schreiner, Schlosser, Elektriker oder Zivildienstleistende für junge Menschen mit Behinderung eingesetzt. Ihr Engagement für Lifegate ging in vielen Fällen auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland weiter.
Jungen Menschen mit Behinderung im Westjordanland auch von Deutschland aus ein Tor zum Leben offen zu halten, war die Geburtsidee des Vereins „Tor zum Leben – LIFEGATE Rehabilitation e.V.“, der 1993 in Würzburg gegründet wurde.
Ziel:
Der Verein verfolgt verschiedene Projekte, die den Menschen mit Behinderungen helfen sollen, ein eigenständiges Leben führen zu können.
Medizinische Rehabilitation
Die jungen Menschen lernen bei Lifegate, Verantwortung für ihren Körper und seine Einschränkungen zu übernehmen, sowie Pflegemaßnahmen, Untersuchungen und physiotherapeutische Übungen eigenverantwortlich durchzuführen. Die oft schwierigen Lebensverhältnisse in meist sehr ärmlichen Elternhäusern beziehen die Mitglieder des Vereins Lifegate in ihre Arbeit mit ein und verbessern sie nach unseren Möglichkeiten.
Wenn ein junger Mensch mit Behinderung seine medizinische Versorgung selbstständig wahrnimmt, kann man von einer gelungenen medizinischen Rehabilitation sprechen.
Frühförderung
Je früher die Arbeit mit den Kindern beginnt, desto größer sind die Entwicklungschancen. Daher umfasst das Frühförderkonzept, das bereits in Kindergärten angewandt wird, folgende Punkte:
- Beratung und Diagnostik
- Medizinische Versorgung
- Physiotherapie
- Beschäftigungstherapie
- Sprachtherapie
- Heilpädagogik
Schulische Rehabilitation
Die traurige Realität ist: Kinder und Jugendliche mit Behinderung haben bisher kaum Zugang zu schulischer Bildung. Sie werden bislang entweder gar nicht in Schulen aufgenommen oder, wenn sie aufgenommen werden, nicht besonders gefördert. In den allermeisten Fällen brechen sie daher die Schule ab und kommen als Analphabeten zum Verein.
Lifegate leistet hier Grundlagenarbeit. Sprache und Rechnen, sowie Allgemeinbildung, z.B. das Kennenlernen der Uhr und der Umgang mit Geld stehen auf dem wöchentlichen Unterrichtsplan unserer Lehrerin. Sie koordiniert den Unterrichtsstoff zugleich mit den Ausbildern in der Servicewerkstatt und der beschützenden Werkstatt und den Eltern der Jugendlichen, um Hausaufgaben zu kontrollieren und den Lernstoff zu vertiefen.
Eine Logopädin unterrichtet die gehörlosen jungen Menschen in Sprachtraining und Lippenlesen. Je nach Bedarf findet auch Gebärdensprachunterricht statt.
Mobile Hilfe vor Ort
Die Mitarbeiter-Teams bestehen aus Pädagogen, Sozialarbeitern und Physiotherapeuten. Sie besuchen regelmäßig Dörfer und Städte im Westjordanland. Durch Kontakte zu lokalen Behörden, anderen Hilfseinrichtungen und vor allem durch persönliche Begegnungen in den Orten werden sie immer wieder auf Kinder und Jugendliche mit Behinderung aufmerksam und können diese dann tatkräftig unterstützen.
Berufliche Rehabilitation
Der Verein bildet gezielt aus und setzt alles daran, dass die jungen Menschen nach der Ausbildung auch einen Arbeitsplatz finden. Das ist oft eine große Herausforderung. Durch die angespannte Lage am Arbeitsmarkt sind Arbeitsplätze eher selten in der Region.
Oft führen nur persönliche Kontakte zum Ziel, einen Arbeitsplatz zu finden. Obwohl Menschen mit Behinderungen ein Recht auf einen Arbeitsplatz haben, wird dieses Gesetz nicht angewandt und dessen Umsetzung nicht eingefordert.
In der Ausbildungswerkstatt arbeiten palästinensische und zeitweise auch deutsche Fachkräfte zusammen. In folgenden Bereichen bietet der Verein derzeit eine Ausbildung an:
- Schneiderei
- maschinelle Strickerei
- Schreinerei
- Lederverarbeitung bzw. Schuhreparatur
- Schlosserei
Servicewerkstatt
Seit einigen Jahren bietet Lifegate für einige Jugendliche mit Behinderung auch feste Arbeitsplätze für die Zeit über die Ausbildung hinaus an.
Unter der Anleitung eines eigenen Werkstattleiters ist ein beachtlicher Produktions- und Servicebereich entstanden, der unter anderem die medizinische Rehabilitation von Lifegate entscheidend unterstützt.
Die Redaktion von ProMosaik
Unterstützungsmöglichkeiten:
Der Verein kann durch Spenden unterstützt werden. Gleichzeitig können aber auch Produkte aus den Werkstätten erworben werden, deren Erlöse dann wiederrum auch den Verein bei der Betreibung der Projekte helfen können.
Darüber hinaus hat der Verein auch Ehrenämter zu vergeben, in denen man sich engagieren kann.
Die Redaktion von ProMosaik
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