Skateistan gGmbH
Verein: Skateistan gGmbH
Webseite: www.skateistan.de
Wirkungsbereich:
Skateistan begann 2007 als Basisprojekt im Bereich ‘Sport für Entwicklung’ auf den Straßen Kabuls und hat sich im Laufe der Jahre zu einer preisgekrönten, internationalen NGO (Nichtregierungsorganisation) mit Projekten in Afghanistan und Kambodscha entwickelt. Skateistan ist die erste internationale Entwicklungsinitiative, die Skateboarding mit Bildungsprogrammen kombiniert. Skateistan ist politisch unabhängig und unterstützt die Inklusion jeglicher Ethnie, Religion, Gesellschaftsschicht und Kultur.
Ziel:
Skateboarding
Durch Skateboarding werden der zwischenmenschliche Austausch, die Integration, die Kreativität und die Selbstentwicklung der Kinder und Jugendlichen aller ethnischen und sozioökonomischen Herkunft gefördert. Darüber hinaus ist Skateboarding ein Mittel zur Nachwuchsförderung, das jungen Menschen nicht nur Spaß bereitet, sondern auch ein positives Miteinander fördert und somit soziale Kompetenz aufbaut.
Skateistan bietet jeden Tag Skateboarding-Unterricht für Mädchen und Jungen an, unter anderem auch mit jugendlichen Skatelehrer/innen und Freiwilligen, die den gleichaltrigen Schüler/innen Skateboarding beibringen. Alle Skateboarding-Unterrichtseinheiten sind mit einem einstündigen, kunstbezogenen Bildungsworkshop verbunden, um das im Skatepark gewonnene Selbstbewusstsein und die geknüpften Freundschaften weiter zu festigen.
Die Tatsache, dass Skateboarding sowohl in Afghanistan, als auch in Kambodscha eine Neuheit ist, ist von großem Vorteil für die Arbeit mit Jugendlichen unterschiedlicher sozialer Herkunft. Insbesondere spricht die Tätigkeit die Mädchen an, die sonst oftmals von traditionellen Sportarten wie Fußball gesellschaftlich ausgeschlossen werden.
Back to School
„Back to School“ (BTS) ist ein 12-monatiges Programm, das 2009 für arbeitende Straßenkinder, Flüchtlinge und Mädchen in Kabul ins Leben gerufen wurde. Aktuelle Statistiken zum Analphabetismus belegen, dass nur 49% der jungen Männer und nur 18% der jungen Frauen unter den afghanischen Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 lesen und schreiben können.
Skateistan’s Back to School-Programm ist in drei Semester gegliedert, die jeweils vier Monate dauern. Während des Semesters lernen die Schüler/innen den Stoff einer ganzen Klassenstufe und kommen fünf Tage die Woche zu Skateistan. Das Ziel des Back to School-Programms besteht darin, die lernenden Kinder so weit zu bringen, dass sie sich (wieder) beim öffentlichen Schulsystem anmelden können. Nach Beendigung des Programms können die Schüler/innen sich um die Einschreibung an einer staatlichen Schule bewerben und beginnen normalerweise in der 3. oder 4. Klassenstufe.
Bisher konnten sich durch das Back to School Programm 103 afghanische Kinder an einer öffentlichen Schule anmelden, wovon fast die Hälfte Mädchen sind. Jeden Tag beteiligen sich 40 Jugendliche (20 Mädchen und 20 Jungen) am Programm in Kabul. Ein ähnliches Programm ist auch in der Skateistan Einrichtung in Mazar-e-Scharif geplant.
Kunstbasierte Bildung
Bildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, vor allem in Afghanistan, wo 68% der Bevölkerung unter 25 ist und weniger als die Hälfte davon lesen und schreiben kann.
Skateistan bietet eine sichere und unterstützende Umgebung, in der nicht nur Vertrauen unter den Teilnehmer/innen, sondern auch über verschiedene Kulturen hinweg, aufgebaut wird. Durch ihre kunstbasierten Bildungsprogramme fördern die Mitglieder von Skateistan die Fähigkeiten junger Menschen, ihre Meinung zu Themen zu äußern, die sie betreffen und interessieren. Dadurch wird ihnen auch die Möglichkeit geboten, eigene Zukunftspläne für ihr Land und ihre Gemeinschaft zu verwirklichen. Mit seinem, von jugendlichen Lehrer/Innen entwickelten und unterrichteten Lehrplan ermutigt Skateistan die Teilnehmer/innen, durch vertrauensbildende Aktivitäten und Diskussionen über Jugendentwicklung Lösungen für ihre Probleme zu finden. Doch die SchülerInnen widmen sich nicht nur dem Skateboarding, sondern verbringen mindestens ebenso viel Zeit bei den Bildungsworkshops von Skateistan, in denen sie auf kreativ-künstlerische Weise mittels Fotografie, Filmproduktion, Theater, Bildhauerei, Spray Painting oder Illustration neue Themen entdecken.
Da die Schüler/innen von Skateistan aus Familien verschiedenster sozio-ökonomischer Herkunft mit unterschiedlichem Bildungsstand kommen – viele darunter sind Analphabeten und haben nie eine Schule besucht – nutzt Skateistan die bildende Kunst, um gleiche Chancen für alle zu schaffen. Sowohl Alphabeten, als auch Analphabeten können gleichberechtigt an den kunstbasierten Bildungsworkshops teilnehmen und Fähigkeiten rund um Multimedia und Problemlösung zusammen erlernen.
Kultureller Austausch
In Zusammenarbeit mit anderen Jugendentwicklungsprojekten, Schulen und Skateboard Clubs bringt Skateistans kulturelles Austauschprogramm Jugendliche unterschiedlichster kultureller und sozioökonomischer Herkunft zusammen und ermöglicht ihnen den gegenseitigen Austausch von Erfahrungen, Meinungen, Kunst und Kultur.
Bei diesem Austausch teilen die Jugendlichen Kunst und Kultur hauptsächlich multimedial miteinander, indem sie Fotografie, Video, E-Mail und Skype nutzen. Skateistan nimmt auch gelegentlich an Events im Ausland teil und gibt den Jugendlichen somit die Chance, ihren Horizont zu erweitern.
Jugendliche Führungskräfte
Skateistans Vision ist es, jugendliche Führungskräfte auszubilden. Die größte Auswirkung von Skateistans Arbeit mit Jugendlichen zeigt sich in den Dutzenden von Schüler/innen, die selbst freiwillige Helfer/innen oder bezahlte Mitarbeiter/innen der Organisation geworden sind und jetzt eine aktive Rolle in der Entwicklung von Skateistans Bildungsprogramm spielen.
Unterstützungsmöglichkeiten:
Der Verein kann durch Spenden unterstützt werden.
Die Redaktion von ProMosaik
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