Schulbausteine für Gando e.V.
Schulbausteine für Gando e. V.
Verein: Schulbausteine für Gando e. V.
Webseite: www.fuergando.de
Wirkungsbereich:
Um sein Studium im Fach Architektur abzuschließen, suchte Francis Kéré mit einigen Freunden nach Möglichkeiten, sein Diplomprojekt zu finanzieren. So wurde 1998, am Küchentisch, der gemeinnützige Verein „Schulbausteine für Gando e.V.“ ins Leben gerufen, um die geplante Grundschule in Kérés Heimatdorf Gando zu finanzieren.
Gando ist ein Dorf in Burkina Faso, in der Region Centre-Est, der Provinz Boulgou und dem Departement Tenkodogo. Das Dorf wurde 2004 bekannt, als der aus Gando stammende und in Deutschland lebende Architekt Diébédo Francis Kéré den renommierten Aga Khan Award for Architecture für den Bau der Grundschule Gando erhielt.
Heute unterstützt der Verein Entwicklungsprojekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Ernährung in Gando, da der Verein der Meinung ist, dass diese Gebiete zu den wichtigsten gehören, um den Kreislauf von Armut und Ungleichheit im Lande effizient und nachhaltig zu durchbrechen. Die Arbeit wird von internationalen Institutionen und Sponsoren, von Mitgliedern, Klassen-Paten und Schulkooperationen in Deutschland unterstützt.
Ziel:
Diébédo Francis Kéré wurde 1965 in Gando geboren. Er war das erste Kind aus dem Dorf, das eine Schule besuchen durfte. Sein Vater, der Häuptling von Gando, wollte, dass sein ältester Sohn für ihn Briefe lesen und übersetzen kann. Da es in Gando keine Schule gab, musste Francis seine Familie mit sieben Jahren verlassen und zu einem Onkel in die Stadt ziehen. Nach der Schule wurde er Schreiner und erhielt 1985 ein Stipendium der Carl Duisberg Gesellschaft für eine Ausbildung zum Entwicklungshelfer in Deutschland. Nach dieser Ausbildung holte er das Abitur nach und schrieb sich 1995 für ein Architekturstudium an der Technischen Universität in Berlin ein.
2004 schloss er sein Studium ab, baute als Diplomprojekt die erste Grundschule in Gando und eröffnete in Berlin ein eigenes Architekturbüro. Außerdem gründete er gemeinsam mit Freunden den Verein „Schulbausteine für Gando e.V.“, mit dem Ziel, sein in Europa erworbenes Wissen für sein Heimatdorf in Afrika einzusetzen.
Für Francis Kéré war klar, dass sich das eigene Dorf im Hinblick aufs Überleben weiterentwickeln muss. Dazu ist Bildung unabdingbar und sollte als modernes Element in die Traditionen des Dorfes integriert werden. Die Bedeutung der Erhaltung der traditionellen Kultur ist von wesentlicher Bedeutung im Bereich der Entwicklungshilfe. Für ihn galt die Architektur von Anfang an als ein soziales Mittel und lies ihn soziokulturelle Aspekte als Grundlage seiner Arbeit nutzen.
Grundschule
Die Grundschule in Gando wurde 1999 entworfen und als erstes Projekt von Francis Kéré noch während der Studienzeit fertig gestellt. Um das Projekt nachhaltig zu gestalten, waren einige Leitprinzipien maßgebend: ein ausgeklügeltes, natürliches Klimakonzept, kombiniert mit günstigen Bauweisen und der Nutzung von lokalen Materialien bildeten die Basis. Des Weiteren wurde das Potential der Bevölkerung genutzt und den Einheimischen die Vorteile von natürlichen, traditionellen Materialien nahe gebracht. Klimatische Überlegungen bestimmten von vorneherein die Form und Materialien des Gebäudes. Das große, überhängende Dach der Schule schützt die Fassade und lässt kühle Luft zwischen Dach und Lehmdecke hereinströmen. Durch die aus Lehmsteinen bestehende Wand wird die Hitze abgehalten und die Temperatur in den Räumen reguliert. Die drei Klassenräume sind linear angeordnet und getrennt durch überdachte Außenräume, die zum Spielen und Lernen einladen.
Die gesamte Dorfbevölkerung von Gando wurde in den Bau der Schule involviert. Die gelernten Fähigkeiten können so beim Bau des eigenen Hauses oder bei weiteren Projekten im Dorf angewendet werden. Die Art und Weise, wie sich die Gemeinschaft in Gando selbst organisiert und die Projekte umsetzt, hat zwei Nachbardörfer beeindruckt. Sie bauen jetzt auch – Schritt für Schritt – kooperativ ihre eigene Schule. Auch lokale Autoritäten haben den Wert des Projekts erkannt: sie bezahlen nicht nur die Lehrer für die Grundschule, sie stellen auch bei eigenen Bauprojekten mehr und mehr junge Leute an, die in Gando beim Bau der Schule ausgebildet wurden.
Weitere Projekte folgten:
- Schulerweiterung
- Schulgarten & Tiefbrunnen
- Lehrerwohnhäuser
- Mangobaumplantage
- Bibliothek
- Weiterführende Schule
- Frauenzentrum Songtaaba
Unterstützungsmöglichkeiten:
Der Verein kann durch Spenden, Fördermitgliedschaften, Baum- oder Klassenpatenschaften unterstützt werden.
Die Redaktion von ProMosaik
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