Mussolini in Afrika: Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936-1941
Historiker wie Renzo De Felice, Andreas Hillgruber, Karl Dietrich Bracher oder Henry A. Turner haben die Verwendbarkeit eines allgemeinen Faschismusbegriffs in Frage gestellt. Dabei wurde der im Nationalsozialismus virulente Rassismus und Antisemitismus als Unterscheidungsmerkmal zum italienischen Faschismus betrachtet. Herrschte in Mussolinis Staat ein Faschismus ohne Rassismus? Gabriele Schneider weist das Gegenteil nach. Ihre Arbeit behandelt zunächst die rassentheoretischen Konzeptionen des italienischen Faschismus bis zur Eroberung Äthiopiens und geht dann auf die faschistische Kolonialpolitik ein. Die Anwendung der faschistischen Rassengesetze wird – vom Städtebau bis zur Schulpolitik – geschildert. Dabei kommt auch der Sonderfall Libyen zur Sprache. Ein Exkurs behandelt den faschistischen Antisemitismus.