Kulturelle Vielfalt und die Justiz (Sozialer Zusammenhalt und kultureller Pluralismus)
Die Rechtssysteme von Einwanderungsgesellschaften sind mit einer zunehmenden kulturellen Vielfalt konfrontiert. Im Hinblick auf die Anwendung des Rechts sehen sie sich dadurch vor grossen Herausforderungen. Diese Herausforderungen werden im vorliegenden Buch am Beispiel der Schweiz dokumentiert. Ausgangspunkt des Buches ist die These, dass die durch die unterschiedliche Herkunft bedingte Diversität den etablierten rechtlichen Rahmen westlicher Gesellschaften grundlegend in Frage stellt. Gerade anders tradierte gesellschaftliche Praktiken (beispielsweise traditionelle Rollenverständnisse der Geschlechter, Polygamie oder die Forderung nach Anerkennung eines rechtlichen Pluralismus) können als Kampfansagen an den säkularen Staat und an ein laizistisches Weltverständnis verstanden werden. Welche Rolle kommt der Justiz in einer Gesellschaft mit kulturell diversifizierten Praktiken zu? Diese Frage gehen die Autorinnen und Autoren unvoreingenommen im Stil eines Dialoges an.