Kosmos Theater
Kosmos Theater
Verein: Kosmos Theater
Webseite: www.kosmostheater.at
Wirkungsbereich:
Das Kosmos Theater ist die führende Wiener Bühne mit Ausrichtung auf Genderthematik. Es ist zeitgenössischer Kunst aller Sparten sowie interdisziplinären Projekten gewidmet. Man versteht sich als kreativer Ort der Vernetzung auf lokaler und internationaler Ebene. Dabei setzt man sich in seinen Produktionen mit Rollenklischees auseinander. Gefördert werden Künstlerinnen, insbesondere auch in Leitungspositionen. Es geht somit um die Rechte von Frauen in der Gesellschaft: Rechte, die immer noch erkämpft werden müssen. Hierzu ein wundervolles Zitat aus der Eröffnungsrede von Elfriede Jelinek 2000, das auch in der Broschüre des Theaters angeführt wird:
Ziel:
1998, ein Jahr nach dem ersten österreichischen Frauenvolksbegehren, gründeten Künstlerinnen den Verein LINK. Verein für weiblichen Spielraum.
Nach einem Konzept von Barbara Klein forderte LINK, ein Zentrum für Kunst und Politik, das ausdrücklich Künstlerinnen gewidmet ist, ihren Arbeiten, Lebensentwürfen, Utopien und Visionen Raum gibt und diese stärker in der Öffentlichkeit verankert. Das Motto „Frauen brauchen Raum“ brachte das Anliegen öffentlichkeitswirksam auf den Punkt.
Innerhalb kürzester Zeit fand die Idee breite Unterstützung in allen Gesellschaftsschichten – deutliches Zeichen dafür, wie stark das Bedürfnis nach einem Frauenraum in den späten 90er Jahren war.
Ein vier Jahre währender unermüdlicher Kampf Hunderter AktivistInnen und mehrerer tausend UnterzeichnerInnen einer entsprechenden Petition mündete in zahlreiche Kunstaktionen, Protestkundgebungen und Interventionen im öffentlichen Raum. Höhepunkt des kreativen zivilen Ungehorsams bildete eine zehn Tage und Nächte anhaltende künstlerische Besetzung des damals leerstehenden Pornokinos Rondell. Diese wurde zwar polizeilich beendet, doch die weiter andauernden Aktivitäten verhalfen schließlich zu einem alternativen Objekt, dem ehemaligen Kosmos-Kino, zentral gelegen in einem der lebendigsten Stadteile in Wien.
Nach Jahren des Kampfes war der Kosmos Frauenraum, später umbenannt in Kosmos Theater, gefunden und damit waren – einmalig in Europa – gute Voraussetzungen für die Produktion, Aufführung, Vernetzung und Forschung von Frauen für die Frauen und somit für die Gesellschaft geschaffen.
Zeitgenössisches Theater, Performances, Tanz, Musik, bildende Kunst – zumeist in interdisziplinärer Form –, Comedy, Kabarett und Clownerie werden als Eigen- und Koproduktionen oder im Rahmen von internationalen Festivals präsentiert sowie als Gastspiele aus dem In- und Ausland nach Wien geholt.
Inhaltlich befassen sich die Produktionen oftmals mit role models aus Gegenwart und Geschichte, mit Utopien, gender troubles und feministischen Weltsichten.
Komponistinnen der letzten Jahrhunderte werden ebenso vorgestellt wie Werke Neuer Musik, der Entwicklung von Tanz und Performance mit deren unterschiedlichen Arbeitsweisen und Inhalten wird Rechnung getragen. Theaterproduktionen, meist Ur- oder Erstaufführungen, basieren teils auf geschriebenen Stücken junger Autorinnen, teils werden Stoffe aus Text-Materialien und in Improvisationen entwickelt. Dabei fällt auf, dass sich Regisseurinnen vermehrt den bestehenden, oft allzu bekannten, zu rund 80 % von männlichen Autoren verfassten Stücken und deren Inhalten verweigern.
Bei allen Eigen- und Koproduktionen des Kosmos Theaters ist zumindest eine Position des leading teams mit einer Künstlerin zu besetzen.
Österreichweit hat das Kosmos Theater sein Networking bereits im Jahre 2000, in den Anfangstagen des Frauenraums begonnen und seither professionalisiert und internationalisiert. Eine große Rolle spielt dabei das Internet, das jedoch keinesfalls die persönliche Begegnung zwischen Kulturschaffenden und den künstlerischen Austausch während der Arbeit an konkreten Projekten ersetzen kann, aber trotzdem sehr nützlich ist, um die Ideen von Kosmos weltweit zu verbreiten. Internationale Festivals und Kultur-Meetings sind demzufolge wichtige Programmschwerpunkte.
Unterstützungsmöglichkeiten:
Sofern Helferinnen gesucht werden, schreibt das Theater die Stelle aus, damit man sich bewerben kann.
Die Redaktion von ProMosaik
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