Initiative Grenzen-los! e.V.
Verein: Initiative Grenzen-los! e.V.
Webseite: www.grenzen-los.eu
Wirkungsbereich:
Der Verein wurde 2007 in Berlin gegründet.
Die Initiative Grenzen-Los!ist ein Verein zur Förderung der politischen Bildungs- und soziokulturellen Stadtteilarbeit. Die Mitglieder Grenzen-los! E.V. praktizieren einen über-regionalen und internationalen künstlerischen Austausch mit dem Ziel, insbesondere junge Menschen und junge Erwachsene zur politischen Selbstbestimmung zu befähigen, sie zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem und politischem Engagement anzuregen und hinzuführen und sie dadurch in ihrem künstlerisch-kreativen Ausdruck zu bestärken. Die Initiative Grenzen-Los! vertritt eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Prozessen mittels Bildung und Selbstemanzipation und tritt für gleiche Rechte und die gezielte Förderung benachteiligter und schwacher Menschen in der Gesellschaft ein. Die Mitglieder des Vereins fördern durch ihre unabhängige und überparteiliche Arbeit den internationale Austausch und wenden sich sowohl gegen jede Art von Vorurteilen, gegen rassistische, sexistische und soziale Diskriminierung und Ausbeutung, als auch gegen die Verletzung von Menschenrechten.
Ziel:
Die zwei grundlegenden Eckpfeiler der Arbeit dieser Initiative sind die lokale wie auch internationale Vernetzung mit Initiativen ähnlicher Zielsetzung und der Bezug auf jeweils aktuelle politische und gesellschaftliche Fragestellungen. Ihr Ansatz ist u.a. von der Idee der Community Arts inspiriert. Als KünstlerInnen arbeiten die Mitglieder nicht als Fremde, sondern als Teil der Community in der Community. Die künstlerische Produktion soll nicht als Fremdköper im Stadtteil oder als Maßnahme zu Verschönerung des sonst öden Wohnumfelds wahrgenommen werden, sondern als eine Verlagerung des künstlerischen Handwerks vom Kunstbetrieb zu den Menschen in ihren Alltag. Kunst soll vor allem Alltagskunst sein. Kunst soll nicht elitär bleiben, eine Auffassung, die wir von ProMosaik auch unterstützen. Die Mitglieder von Grenzen-los! e.V. wollen die Kunst als Mittel benutzen, um die Sprachlosigkeit und die Entmündigung zu überwinden, die Menschen, insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund, in deutschen Großstädten vielfach erleben.
Die Jugendlichen, mit denen sie überwiegend arbeiten, verstehen sie nicht als ihre Patienten, denn, wie es auf der Seite heißt: „Wir denken Sozialarbeit nicht als Therapie ‚schwieriger’ Kids, sondern als Empowerment von Jugendlichen, für eine kritische gesellschaftliche Partizipation. Wir setzen auf das Potential der Menschen in sozialen Brennpunkten und glauben daran, dass sie selbst die Kraft haben, ihre Situation zu verändern.“
Die Mitarbeiter der Initiative nehmen keine Position abgehobener Neutralität ein, sondern setzen am Standpunkt der Unterdrückten (im Sinne Boals und Freires) in der Gesellschaft an, um gemeinsam nach emanzipatorischen Lösungen zu suchen. Soziokulturelle Arbeit soll sowohl die künstlerischen Talente, als auch das kritische, intellektuelle Potential der Menschen bestärken. Es geht ihnen primär darum, die Stimmen derjenigen zu stärken, die durch wenig politische Repräsentationsformen angesprochen werden. Durch die selbstorganisierte Arbeit in unterschiedlichen Stadtteilen bilden sie selbstbewusste Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus, die sich den Problemen ihres sozialen Umfeldes annehmen (ganz im Sinne des pädagogischen Modells der peer to peer education). Mit Anregungen aus der Erlebnispädagogik, der anti-rassistischen Bildungsarbeit (diversity-Pädagogik), der Menschenrechtsbildung und dem Ansatz des historischen Lernens wollen sie sich geschichtlichen und aktuellen gesellschaftlichen Problemen annehmen. Ihnen ist es wichtig, aus der Geschichte für die Gegenwart zu lernen und durch Kunst die Brücken dafür zu bauen. Hierzu schreibt der Verein treffend auf seiner Seite: „Durch den stetigen Austausch und die Vernetzung mit anderen Initiativen ermöglichen wir Wissensaneignung durch Multiperspektivität und dialektische Erkenntnisprozesse.“ Der gezielten Desinformation und Essentialisierung komplexer Sachverhalte und der Marginalisierung von Minderheitenstimmen setzen sie mit ihren wissenschaftlichen und pädagogischen, antirassistischen Ansätzen in der Erwachsenen- und Jugendbildung den Anspruch einer differenzierten Debatte entgegen. Diese nimmt sich gegenwärtiger Problemstellungen aus dem Blickwinkel der Marginalisierten an und versucht dabei gesellschaftspolitische Gesamtzusammenhänge im Blick zu behalten. Das Medium Theater, aber auch Film und Musik, spielen in der pädagogischen Vermittlung dafür eine wichtige Rolle.
Unterstützungsmöglichkeiten:
Nachdem eine Vielzahl von Förderanträgen abgelehnt worden ist, sucht der Verein dringend nach Fördermitgliedern, die durch einen frei wählbaren monatlichen Beitrag die nachhaltige Kulturarbeit des Vereins unterstützten, damit sie weiterhin fortgesetzt werden kann.
Die Redaktion von ProMosaik
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