Faire Chancen?: Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit familiärer Einwanderungsgeschichte im Rahmen von Bildungsstrukturen

Der Begriff der „Integrationsverweigerung“ bestimmt den Diskurs um Teilhabe, Anerkennung und ein bestimmtes von der Mehrheitsgesellschaft gefordertes Selbstbild, also einer sozialisierungsfähigen Identität. Die Kritik der Integrationsverweigerung ist bemerkenswerter Weise in den meisten Fällen nicht an die ArbeitsmigrantInnen der 50er, 60er und/oder 70er Jahre des 20. Jahrhunderts adressiert, sondern viel eher an die zweite und dritte Generation eben dieser Bevölkerungsgruppen. Zumeist handelt es sich um Jugendliche mit türkischen bzw. kurdischen und arabischen Migrationshintergrund (welche man im Kontext dieser Arbeit als muslimisch markierte Menschen zusammenfassen kann), die sich diesem Vorwurf ausgesetzt sehen. Hierbei handelt es sich um junge Menschen, die kaum einen Bezug zu dem Herkunftsland ihrer Eltern und/oder Großeltern haben und dieses Land im besten Falle aus dem Urlaub kennen. Es stellt sich die Frage der Ursachen dieser „Integrationsverweigerung“, die vor allem in schlechteren Bildungschroniken Ausdruck findet, daraus abgeleitet wird und sich in der fortlaufenden Vita manifestiert.