Fӧrderverein Wiñaypaq e. V.
Verein: Fӧrderverein Wiñaypaq e. V.
Webseite: www.winaypaqperu.com
Wirkungsbereich:
Wiñaypaq ist ein gemeinnütziger Verein, der sich im kulturellen, ökologischen und im Bildungsbereich für eine bessere Welt einsetzt. Es geht darum, die Werte und Kenntnisse der alten indianischen Kulturen wiederzuentdecken und ihre Wichtigkeit und Gültigkeit für ein würdiges und tragbares Leben in der heutigen Zeit bekanntzumachen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Hauptprojekt des Vereins die interkulturelle Schule Wiñaypaq, die sich in der Dorfgemeinschaft Huandar im heiligen Inkatal, Cusco, Peru befindet.
Ziel:
Peru ist ein multikulturelles und vielsprachiges Land. In jeder der ursprünglichen Kulturen des Landes verbergen sich eine Vielzahl von Werten, Kenntnissen und Weisheiten, die seit undenklichen Zeiten von Generation zu Generation vermittelt wurden.
Der aktuelle Globalisierungsprozess, den die heutige Welt erlebt, bringt zwar auch einige Vorteile, bedeutet aber die unverantwortliche Zerstörung jahrtausendalter Kulturen.
Das hat nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Völker selbst, sondern bedeutet auch einen unwiderruflichen Verlust für die gesamte Menschheit, denn mit ihnen gehen viele wertvollen Kenntnisse und Werte verloren, die für ein harmonisches, tragbares Leben auf unserem Planeten unentbehrlich sind.
In Wiñaypaq können die Kinder ihre Wurzeln wiederfinden und auf diese Weise zum Fortbestehen ihrer Kultur von Generation zu Generation beitragen. Hier ein Bild auf der Webseite des Vereins, um sich den Ort vorzustellen:
Die interkulturelle Erziehung beruht sich auf den gegenseitigen Respekt der verschiedenen Kulturen eines Landes. Andernfalls wären die Kinder der ursprünglichen Kulturen, in dem Falle der andinen Kultur benachteiligt. Nur wenn eine solide eigene kulturelle Grundlage geschaffen ist, kann der Austausch oder Einfluss von andern Kulturen bereichernd und nützlich sein. So eignen sich die Kinder neue Kenntnisse an, ohne dafür ihre Traditionen aufgeben zu müssen. Es ist sehr wichtig, dass man sich nicht für etwas, sondern für alles entscheiden darf und soll. Zum Beispiel lernen die Kinder sowohl einen traditionellen Erdofen als auch einen modernen Solarkocher zu bauen und zu bedienen. In diesem Verständnis sind die neuen Technologien aus anderen Kulturen nützliche Werkzeuge, um die eigene, traditionelle Kultur zu stärken ebenso wie das Erlernen von Schrift, Sprachen, Umgang mit Computer, usw.
Ein wichtiger Punkt ist die zweisprachige Erziehung, in unserem Fall Quechua- Spanisch. Für viele Eltern ist Quechua gleichbedeutend mit Armut und Außenseiterdasein. Da sie natürlich für ihre Kinder ein besseres Leben wünschen, sprechen sie kein Quechua mehr mit ihnen, sondern ein sehr ungenügend gesprochenes Spanisch. Sie denken, dass sie auf diese Weise bessere soziale Chancen haben.
Das hat zur Folge, dass diese Kinder ihre Muttersprache verlieren, und damit Selbstbewusstsein und kulturelle Identität. Die Kinder lernen Quechua, ohne sich dafür schämen zu müssen und sie lernen Spanisch und ab der 5. Klasse Englisch, ohne dass diese Sprachen mehr Wert hätten als ihre eigene.
Wiñaypaq ist eine andine Schule, die an der Waldorfpädagogik orientiert ist. Ihr Verständnis von Mensch und Natur, ihre Methodik, die rhythmische Planung und die natürlichen Materialien ergänzen sich wunderbar mit dem interkulturellen Erziehungsvorschlag.
Unterstützungsmöglichkeiten:
Seit dem Jahr 2006 ist Wiñaypaq vom peruanischen Bildungsministerium offiziell anerkannt, bekommt jedoch finanziell keinerlei staatliche Unterstützung. Daher ist der Verein auf Spenden angewiesen.
Dr. phil. Milena Rampoldi
Redaktion von ProMosaik e.V.
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