Emilio Parisotti: ein leidenschaftliches Gedicht über Palästina

Liebe Leserinnen und Leser,

 

anbei möchte ich Ihnen ein wundervolles Gedicht über Palästina vorstellen, das von einem italienischen Poeten und Antifaschisten, Emilio Parisotto, stammt.

 

Wir haben versucht, es so gut wie möglich zu übersetzen und möchten es anbei zweisprachig anführen, da die Übersetzung nie in der Lage das auszusagen, was die poetische Ausgangssprache übermittelt.

Aber eine Frage wird zur seelischen Qual: wiederholt sich hier das Schweigen des Naziregimes?

Warum muss Gaza für die Naziverbrechen geradestehen und deren Preis bezahlen?

 

 

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare hierzu. Wir möchten auch die pazifistischen Juden bitten, mit uns ins Gespräch zu treten, da wir einfach daran glauben, dass der Friede auf beiden Seiten noch das Ideal ist…

 

Hier kommt SALAM, der Friede auf ARABISCH:

 salam arabisch

 

Hier kommt der Friede auf HEBRÄISCH: SHALOM!!!

 shalom hebräisch

 

Und hier noch unser TRAUM… lasst uns diesen gemeinsam wahr werden…. eine Demo gemeinsam im Namen von SALAM und SHALOM, zwei Brüderworte!!!

 salam und shalom gemeinsam

 

 

Ihre Redaktion von ProMosaik

 palestina foto auf palestinarossait

 

 Quelle: palestinarossa.it

 

 

 

PALESTINA

PALÄSTINA

Palestina, sui tetti fucilati stagna l’ombra dei corvi.

Palästina, auf den mit Gewehren beschossenen Dächern der undurchlässige Schatten der Krähen.

Hanno intinto il rostro nel tuo sangue Palestina,

Sie haben deinen Schnabel in dein Blut getränkt, Palästina.

ma non lo beve l’ulivo che tende al mezzodì le radici divelte,

Aber es ist nicht der Olivenbaum, der mittags seine entwurzelten Wurzeln anspannt, der es trinkt,

non il grano vinto dai cingoli,

und auch nicht der von den Raupen zerfressene Weizen,

non la cenere dei morti dissepolti,
auch nicht die Asche der freigelegten Toten,

non il cedro dilaniato dal ferro.

Und auch nicht die vom Eisen zerfetzte Zeder.

 Hanno steso filo spinato sulle tue ossa, Palestina,

Sie haben Stacheldraht um deine Knochen gewickelt, Palästina,

hanno versato asfalto sulla polvere dei tuoi templi,

Sie haben Asphalt auf den Staub deiner Tempel geschüttet,

hanno colato piombo nelle ferite di Ismaele.

Sie haben Blei in Ismails Wunden gegossen.

Dove sono i tuoi aedi, Palestina?
Wo sind deine Dichter und Sänger, Palästina?

Chi canterà l’urlo delle pietre divise?

Wer wird den Schrei der geteilten Steine singen?

Chi dirà il furore del sasso nella mano spezzata di tuo figlio?

Wer wird von der Wut des Steins in der gebrochenen Hand deines Sohnes erzählen?

Orfano bela al deserto l’agnello, e cerca la fonte predata.

Das Waisenlamm blökt in die Wüste und sucht nach der geraubten Quelle.

Lontano, sulla soglia della tenda, la vecchia fila il suo lamento perpetuo:

Weit, an der Schwelle des Zeltes, ruft die alte Reihe ihre ewige Klage aus:

Gerusalemme, Gerusalemme…

Jerusalem, Jerusalem…

Bruciavano i morti, ad Auschwitz, e il mondo tacque.

Es brannten die Toten in Auschwitz, und die Welt schwieg.
Bruciano i vivi, a Gaza, e il mondo tace.

Es brennen die Lebenden in Gaza, und die Welt schweigt.

Tu paghi ancora per Auschwitz, Palestina.
Palästina, du zahlst immer noch den Preis für Auschwitz.

E non c’eri.

Und du warst gar nicht da.

Chi c’era pagherà per Gaza?

Wird denn derjenige, der da war, auch den Preis für Gaza bezahlen?

 

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