El Hadji Mamadou Lamine Faye: Die Kunst ist ein Koalitionsbilder, der Herzen und Völker vereint

El Hadji Mamadou Lamine Faye: Die aktuelle Tendenz ist die Globalisierung. Der Mensch sucht somit nach einem Mittel der universalen Kommunikation, das alle Völker der Welt in eine Einheit zusammenführt. Das wundersame Werkzeug, das dieser Anforderung gericht wird, ist die Kunst. 

Die Kunst ist ein universales, sentimentales und emotionales Ausdrucksmittel, das die gesamte menschliche Sensibilität durch ihre Spiritualität und Schönheit berührt. Die Religion integriert den Frieden im Mittelpunkt einer Spiritualität und gilt somit als eine kulturelle Dimension der Identität. Die Kultur ist ein Komplex, der Wissen, Glauben, Kunst, Traditionen und alle übermittelten Einstellungen und Sitten zusammenführt. Für den Menschen, der in der Gesellschaft lebt, weist die Kultur die Besonderheit auf, die Menschen miteinander zu vereinen. Die Kunst ist ein Koalitionsbilder, der Herzen und Völker miteinander vereint. 

 

Diese Frage kurz zu beantworten gestaltet sich schwierig, da Senegal dank seiner typischen ethnischen Diversität über ein großartiges kulturelles Potential verfügt. Trotz der sprachlichen Unterschiede gibt es einige Besonderheiten, die dank der Nähe und Vermischung dazu beitragen, dass sich einige kulturelle Praktiken in allen ethnischen Gruppen wiederfinden. Und in Afrika gilt das auch für Senegal. Die senegalesische Kunst weist einen starken religiösen Akzent auf. Die Skulpturen (Statuen) beziehen sich auf heidnische Gottheiten oder auf Schutzgeister, denen man im Laufe von Zeremonien huldigt, die von Gesängen und Tänzen und einer besonderen Kleidung charakterisiert sind. 

Diese Art von Event findet sich in verschiedenen ethnischen Gruppen wie den  Lébous wieder, die es „ndepp“ nennen, bei den Sérères (Khoy) und den Diolas (leule). Während dieser mystischen Zeremonien bemerkt man eine sehr starke grundlegende, künstlerische Dimension, die durch die Gesänge und Tänze zum Ausdruck gebracht wird. Die Skulpturen der heidnischen Götter in verschiedenen Größen und Formen stellen, indem sie die Masken durchlaufen, Tiere und anthropomorphe Gestalten dar. Aber mit der Modernität verändert sich diese primitive Funktion der Kunst in Senegal. 

Die Kunst beschränkt sich nicht auf die Dimension des Religiösen, sondern wird zu einem individuellen Ausdrucksmittel der einzelnen Künstler, die ihren Sensationen freien Lauf lassen. Somit stellt man eine ästhetische Dimension der Kunst im Senegal fest, die durch die traditionellen und modernen Verbindungen charakterisiert ist; im Bereich des Designs werden auch einheimische und exotische Materialien miteinander verbunden, die Afrika mit dem Westen assoziieren. Und auf diese Weise entstehen die Ausdrucksformen der aktuellen Modetendenzen. 

Herausfordernde, künstlerische Treffen haben bereits im Senegal stattgefunden. Ein Beispiel sind das internationale Jazzfestival von Saint-Louis und die Biennale de Dakar (Dak’art), die zahlreichen Künstlern und neuen Talenten die Möglichkeit bieten, ihre Werke auszustellen und sich mit anderen Künstlern aus der ganzen Welt auszutauschen.

Zusammenfassend kann man somit sagen, dass die Kunst im Senegal „mystisch“ und „professionell“ in Einem ist.  

          

Die künstlerische Erziehung kann als die Gesamtheit der Tätigkeiten definiert werden, die das Ziel verfolgen, ein kulturelles Erbe an die Jugend weiterzugeben,um diese in die Lage zu versetzen, die eigene künstlerische Sprache zu verstehen und zu erschaffen. Dies erfolgt durch die Errichtung von Künstlerwerkstätten und Ausstellungen in den Schulen, Kindergärten und Grundschulen. 

 

Der Hass hängt normalerweise mit dem Unwissen über den Anderen zusammen.  Dem Rassismus kann man durch ein wichtiges Mittel wie die Kunst entgegenwirken. Der Bau kultureller Brücken unter Völkern im Allgemeinen ermöglicht die freundschaftliche Bindungen und sogar Brüderlichkeit. Die Kontakte zwischen Deutschland und den vom Rassismus betroffenen Völkern können Schritt für Schritt Freundschaft und sogar Brüderlichkeit aufbauen. Es handelt sich hierbei um einen auf der Kunst aufbauenden Kampf. Aber die öffentlichen Institutionen müssen auch ihren Beitrag zu diesem Kampf gegen den Rassismsus leisten, indem sie klare Beschlüsse im kulturellen Bereich fassen, um den Austausch zwichen Deutschland und den anderen Völkern zu fördern. Beispiele hierfür sind die kulturellen Messen und Festivale in Deutschland oder in anderen Ländern, um die deutsche Kultur zu zeigen und eine kulturelle Bindung aufzubauen, die zur Förderung friedlicher Beziehungen unter den Völkern dieser Welt beiträgt.     

 

Heute wird die Kunst immer mehr als eine notwendige Dimension anerkannt, um eine wahre Entwicklung zu erlangen. Diese neue Tendenz spiegelt sich in sehr vielen Staaten in der Errichtung von Institutionen wieder, die sich um die Förderung der Kultur kümmern. In den ehemaligen Kolonien, vor allem in Afrika, hat die Kultur eine erstrangige Rolle im Befreiungskampf der kulturellen Identität gespielt. In allen afrikanischen Staaten gehört die Förderung der kulturellen Identität zu den Hautpprioritäten. Die Kultur besitzt eine spezifische Identität, die mit den intimsten Eigenschaften eines Volkes, seiner Denkweise und seinem Erbe, seiner Wahrnehmung der Dinge und seiner Art, die Dinge zu sehen, verbunden ist. 

 

Die Kunst an sich ist das Ergebnis einer Verbindung von Formen, Farben und Materialien, die sich zu einer solidarischen und harmonischen Ausdruckseinheit zusammenfinden, die den Geist des Künstlers zum Ausdruck bringen und gleichzeitig sein Know-How aufzeigen. Der Künstler verbindet im Wesentlichen Elemente und führt Materialien zusammen. Er kann somit alle sinnlichen Wahrnehmungen in Schönheit verwandeln. Der Künstler kennt keine Grenzen. Er kann Gesang, Tanz, Musik, Malerei und Mode miteinander verbinden. Der Künstler verändert endlos die Umwelt.