Einwanderungsgesellschaften und kulturelle Vielfalt
Europa im 21. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch Mobilität, Exklusion und Inklusion. Wachsende Vorbehalte gegenüber den (kulturell und national) Anderen sowie Ängste im Erweiterungsprozess sind weit verbreitet. Länder wie Österreich, Deutschland und die Schweiz sind de facto Einwanderungsländer geworden, das Selbstverständnis darüber ist aber oft noch ein anderes. Die Gesellschaften sind heterogener geworden, was mitunter heftige diskursive Auseinandersetzungen und geschichtspolitische Debatten zur Folge hat.
Die Beiträge beschäftigen sich mit Migration in historischen Entwicklungen, in aktuellen Debatten und als Herausforderung für die Schule. So werden etwa bezüglich der (Arbeits)migration die Anwerbepolitik der 1960er Jahre und ihre Folgewirkungen thematisiert oder auch aktuelle Debatten wie z.B. diejenigen um die Kampagnen für Verbote von Minarett-Bauten beleuchtet.
Mit dem Fokus auf den Kontext Schule werden Beiträge zu den Themen nationale Narrative, Geschichtsbildtradierung, Analyse von österreichischen, deutschen und schweizerischen Schulbüchern zum Thema Einwanderung, bildanalytische Zugänge zu Abbildungen im Kontext mit Migration sowie neue Ansätze in der Geschichtsdidaktik und Konzepte interkultureller Bildung (theo retische Zugänge, praxisorientierte Beispiele) versammelt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auch auf praxisorientierten Beiträgen für den Schulbereich.
Die HerausgeberInnen:
Gertraud Diendorfer, Historikerin, Leiterin des Demokratiezentrum Wien.
Angelika Rieber, seit 1976 als Lehrerin tätig, gegenwärtig an der Ernst Reuter Schule I in Frankfurt.
Béatrice Ziegler, Titularprofessorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich, seit 2003 Professorin für Geschichte und Geschichtsdidaktik und Leiterin des Forschungszentrums Politische Bildung und Geschichtsdidaktik der PH FHNW.