Neue Medien und kulturelle Vielfalt: Konzepte und Praktiken
Die deutlich hervortretenden und sich intensivierenden Folgen der Globalisierung zum einen, die Präsenz des Internets zum anderen haben seit den 1990er Jahren zu Diagnosen und Analysen geführt, die die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien als Motor gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen ins Zentrum rücken. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts scheint die Gegenwartsdiagnose eines Informationszeitalters – verbunden mit Begriffen wie Informationsgesellschaft, Medienzivilisation, Netzwerkgesellschaft usw. – common sense zu sein. Doch welche Konturen und Perspektiven, Möglichkeiten und Potenziale unterscheiden die sich herausbildende Cyber-Society von früheren kulturellen und gesellschaftlichen Formationen? Wie ist der informationelle Charakter der Gegenwart zu verstehen? Wie lässt sich die Kultur Neuer Medien analysieren? Gibt es überhaupt Merkmale einer Kultur? Oder stehen nicht verschiedene, teilweise widersprüchliche und konflikthafte Kultivierungen nebeneinander? Was sind überhaupt „Neue Medien“ oder „das Internet“ aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Sicht? Diese und viele andere Fragen aus dem Spannungsfeld von aktueller Medientechnik und Kultur(en) stehen im Mittelpunkt dieses Sammelbandes, hervorgegangen aus einem transdisziplinären und internationalen Dialog über die kulturelle Vielfalt digitaler, vernetzter und ubiquitärer Medien der Gegenwart, der im Dezember 2007 in Klagenfurt am Wörthersee stattfand.