Bundesverband Deutsche Tafeln e.V.
Bundesverband Deutsche Tafel e.V.
Verein: Bundesverband Deutsche Tafel e.V.
Webseite: www.tafel.de
Wirkungsbereich:
In Deutschland werden täglich viele Tonnen Lebensmittel vernichtet, obwohl diese noch zum Verzehr geeignet sind. Gleichzeitig gibt es auch hierzulande Millionen Menschen, die nicht ausreichend zum Essen haben, obwohl Deutschland zu den reichsten Ländern der Welt zählt. Vgl. hierzu diesen Beitrag auf „Die Presse“ zum Thema der reichsten und ärmsten Länder der Welt:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/517546/index
1993 wurde in Berlin die erste Tafel gegründet. Mittlerweile gibt es bundesweit 900 Tafeln, die regelmäßig 1,5 Millionen bedürftige Personen unterstützen.
Die Tafeln versorgen mit Hilfe von Geld- und Lebensmittelspenden sowohl bedürftige Menschen an Ausgabestellen, als auch soziale Einrichtungen durch die Belieferung von Lebensmitteln, die dann an die Bedürftigen der Einrichtung weiterverteilt werden.
Ziel:
Die Tafeln versuchen für einen Ausgleich zwischen dem Überangebot an Lebensmitteln, die zwar noch verzehrfähig sind, aber entsorgt werden sollen, und den Menschen, die aufgrund ihrer Bedürftigkeit nicht genügend zum Essen haben, zu sorgen: ein nobles Ziel, um dem übertriebenen Kapitalismus seine Schranken zu weisen.
Zur Verfolgung dieser Zielsetzung der sozialen Gerechtigkeit sammeln die Tafeln Lebensmittel ein und verteilen sie dann wieder an diejenigen, die sie dringend nötig haben. Mittlerweile haben die Tafeln eine Vielzahl von Kooperationspartnern gewinnen können, die ihnen regelmäßige Lebensmittelspenden zukommen lassen. Unter den Partnern finden sich sehr viele Bäckereien, Lebensmittel- und Supermärkte, sowie Discounter und Restaurants. Viele dieser Partner haben bestimmte Firmenrichtlinien, wonach Brot, Gebäck, Obst, Gemüse oder verpackte Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum zwar noch nicht abgelaufen ist, aber kurz davor steht, nicht länger zum Verkauf angeboten werden dürfen. Diese Lebensmittel müssten den Firmenrichtlinien nach entsorgt werden, obwohl sie noch zum Verzehr geeignet wären. Anstelle der Entsorgung dieser Lebensmittel haben sich die Partner bereit erklärt, diese Lebensmittel an die Tafeln zu übergeben. Neben dem sozialen Gedanken sparen sich die Partner auch die Entsorgung.
Andere Partner, die keine Lebensmittel zu vergeben haben, unterstützen die Tafeln durch kostenlose Dienstleistungen, wie beispielsweise durch die Wartung oder Reparatur der Lieferfahrzeuge. Einige Discounter haben ihre Flaschenpfandautomaten sogar so umgerüstet, dass die Kunden selber entscheiden können, ob sie das eingereichte Pfand ausgezahlt haben möchten oder ihn lieber den Tafeln zukommen lassen möchten. Sofern Letzteres gewünscht ist, brauchen die Kunden nur auf einen speziell angebrachten Knopf zu drücken, und der entsprechende Geldwert des Pfandes wird von Seiten des Discounters an die Tafeln weitergeleitet.
Die Tafeln verfolgen das Ziel, jeden Bedürftigen, der sich an den Ausgabestellen meldet, mit Lebensmitteln zu versorgen. Entweder erfolgt die Ausgabe kostenlos oder aber gegen einen Kostenbeitrag, der so gering wie möglich sein muss. Welche Variante angewandt wird, wird von den jeweiligen Tafeln individuell festgelegt. Dasselbe gilt für die Ermittlung der Bedürftigkeit. In der Regel verlangen viele Tafeln die Vorlage eines offiziellen Dokumentes, das die Bedürftigkeit bescheinigt. Beispiele solcher Dokumente wären ein Hartz-IV- oder Sozialhilfebescheid. Diese Vorgehensweise soll dazu dienen, sicherzustellen, dass die Lebensmittel auch wirklich bei den bedürftigen Menschen ankommen und nicht an soziale Schmarotzer verteilt werden.
Die Tafeln verwenden die Geldspenden in der Regel, um ihren laufenden Betrieb am Laufen zu halten. Das Betreiben von Fahrzeugen, Kühlhäusern oder kleinen Büros werden hierdurch finanziert. Die Arbeit durch Helfer in Ausgabestellen oder Verwaltungsbüros erfolgt hingegen ausschließlich durch ehrenamtliche Kräfte.
Unterstützungsmöglichkeiten:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Tafeln bei ihrer Arbeit tatkräftig zu unterstützen, und dies entweder durch Geld- oder Lebensmittelspenden oder aber durch eine ehrenamtliche Mitarbeit. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, eine Fördermitgliedschaft einzugehen, bei der man die Tafeln dann kontinuierlich unterstützen kann.
Die Tafeln sind in jedem Fall für jede finanzielle, materielle oder persönliche Hilfe dankbar.
Die Redaktion von ProMosaik
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